Augsburg, Kloster bei der Horbruck


 

GESCHICHTE

Frauen und Findelkinder - St. Clara an der Horbruck

Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts lebten Frauen in frommer Gemeinschaft in einem Haus an der Horbruck am Fuß des heutigen Leonhardsberges. Die Beginen übernahmen im Lauf des 14. Jahrhunderts die Regel des Dritten Ordens des hl. Franziskus. Gleich den Terziarinnen in den Klöstern Maria Stern und St. Martin unterstanden die "Schwestern an der Horbruck" einer eigenen "Meisterin" und wurden von den Franziskanermönchen des Barfüßerklosters geistlich betreut.
Beim Eintritt in den Konvent brachten die Frauen ihr Vermögen mit. Die Aufsicht über das Hausgut übte ein weltlicher Pfleger, ab 1456 die Stadt Augsburg. Das Leben in St. Clara unterlag keiner Klausur. Des öfteren traten Frauen aus St. Clara in den Ehestand. Die Quellen berichten sogar von verheirateten Frauen im Konvent. Die Meisterinnen hatten somit einen schweren Stand bei ihren selbstbewussten Schwestern, die eine Umwandlung zu einem richtigen Kloster erfolgreich zu verhindern wussten. 
Die Lehren der Reformation hielten in St. Clara schon früh Einzug. Im Jahr 1533 beschloss der Konvent selbst seine Auflösung. Das gesamte Vermögen wurde der Stadt Augsburg übergeben, die dafür jeder der zwölf Schwestern auf Lebenszeit eine Pension zahlte. 
Von 1536 bis 1810 beherbergte St. Clara das städtische Heim für Findelkinder. Auch unehelich geborene Kinder wurden dort aufgenommen. 1813 wurde das Gebäude verkauft und kam in Privateigentum. Vom ursprünglichen Bau ist heute nichts mehr erhalten.



 

SUCHE

LAGE IN BAYERN
Kartenausschnitt in Google Maps anzeigen