Biografien   Else Neuburger
Else Neuburger
geb. 1905 in Augsburg, Vater Schuhfabrikant, Völkstraße 25

Als Else im Januar 1919 auf die Maria-Theresia-Schule kam, war ihr Vater Gustav Neuburger (geb. 1876 in Augsburg) seit einem Jahr tot. Ihre Mutter hieß Josefine (Josy), geb. Lehmann (geb. 1881 in München). Die verwitwete Josefine war Mitinhaberin der Schuhwaren-Großhandlung »Neuburger und Frank«. So wie Else besuchte auch ihre jüngere Schwester Dora die Maria-Theresia-Schule.
Else war durch Kinderlähmung leicht körperbehindert. Sie besuchte die Maria-Theresia-Schule von Januar 1919 bis 1923 in den Klassen 2–6.
1921 feierte Else gemeinsam mit sechs anderen jüdischen Mädchen ihre »Konfirmation« in Augsburg (Batmizwah: Fest der religiösen Mündigkeit für jüdische Mädchen, kann individuell am Sabbat nach dem 12. Geburtstag des Mädchens begangen werden, wurde in Augsburg aber, ähnlich wie die protestantische Konfirmation, jährlich oder in noch größeren Abständen für mehrere Jahrgänge gemeinsam abgehalten).
Laut einer »Page of Testimony«, die 1996 bei Yad Vashem eingereicht wurde, hat Else zuletzt in der Halderstraße 6 (neben der Synagoge) gewohnt. Dort war ein »Judenhaus« eingerichtet worden; zusammen mit Else war dort auch ihre Mutter Josy untergebracht.
Heinz Landmann (Henry Landman) gibt auf seiner Liste an, Else sei unter den Augsburger Juden gewesen, die Anfang März 1943 von Augsburg nach Auschwitz verschleppt wurden.
Der Gedenkstein für die Familie Neuburger, der auf dem jüdischen Friedhof Augsburg an der Haunstetter Straße steht, trägt hingegen für Else den Eintrag: »gestorben 1942«.
Elses Mutter Josy wurde nach dem Osten deportiert. Wie Else selbst ist sie für tot erklärt. Elses Großmutter Friedericke Lehmann, geb. Raff (geb. 1857 in Jebenhausen), wurde am 1. August 1942 von München nach Theresienstadt deportiert und starb dort nach zweieinhalb Wochen.
Der Name von Else Neuburger ist auf einer Glastafel der Schoa-Gedenkstätte aufgeführt, die im Augsburger Rathaus zu besichtigen ist (Künstler: Klaus Goth).

NB: Laut dem Gedenkbuch des Bundesarchivs (2. Aufl. 2006) wurde Else 1942 mit unbekanntem Ziel deportiert.
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