Ilse Stein
geb. 1924 in Augsburg (in den
Schul-Jahresberichten ist kein Geburtsort angegeben), Vater
Kaufmann, Wohnung Mozartstraße 5½, Geschäft Untere Maximilianstraße
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Ilses Vater Ferdinand (geb. 1893 in Augsburg) war Teilhaber
eines Schuhgeschäfts. Seine Frau hieß Martha, geb. Rosenau
(geb. 1893 in Gunzenhausen). So wie Ilse besuchte auch ihre
ältere Schwester
Liselotte die Maria-Theresia-Schule.
ilse besuchte die Maria-Theresia-Schule von 1935 bis 1938 in
den Klassen 1–4. Mit
14 Jahren ging sie am 9. September 1938 während des Schuljahres
ohne Abschluss von der Schule ab. Mit ihrer Schwester und ihrem
Vater wanderte sie im Juni 1939 nach England aus. Ihre Mutter
blieb in Augsburg, um die todkranke Großmutter zu pflegen. Ferdinand
arbeitete als Filmvorführer in London; um 1970 kam er bei einem
Autounfall ums Leben.
Ilse heiratete 1947 den gelernten Rechtsanwalt Ernst Faßbänder
(anglisiert: Earnest Ferguson, geb. 1915 in Dortmund). Earnest
arbeitete als Vertreter für Damenkonfektion. Ilse war Mitinhaberin
einer Firma für technische Artikel. Earnest starb 1962.
Ilse Ferguson, geb. Stein, ist 1976 in London gestorben.
Ilses Mutter Martha leistete von Ende 1941 bis März 1943, wie
viele jüdische Frauen und Mädchen, Zwangsarbeit in der Augsburger
Ballonfabrik. Sie wurde im März 1943 nach Auschwitz deportiert
und ist für tot erklärt.
NB: Laut Heinz Landmann (Henry Landman) wurde
Martha Stein im Herbst 1942 deportiert, und zwar zunächst nach
Theresienstadt. Sie ist aber nicht im Theresienstädter Gedenkbuch
(Prag 2000) verzeichnet. |