Hertha Frank
geb. 1925 in Augsburg (in den
Schulakten ist kein Geburtsort angegeben), Vater Kaufmann, Philippine-Welser-Straße
D 279 (heute Nr. 16)
Herthas Mutter
Fanny (Franziska), geb.
Mendelsohn, hatte selbst schon die Maria-Theresia-Schule
besucht. Sie war verheiratet mit Hermann Frank (geb. 1893).
Das Ehepaar zog mit der Tochter 1926 nach Bamberg. 1928 kehrte
Fanny mit Hertha nach Augsburg zurück und wohnte wieder im Haus
der Eltern in der Philippine-Welser-Straße. Hermann blieb in
Bamberg. Die Ehe wurde 1934 geschieden. Hermann Frank ging im
September 1934 nach Paris.
Hertha besuchte regulär für vier Jahre die Volksschule St. Anna
und kam 1936 auf die Maria-Theresia-Schule, in dieselbe Lyzeumsklasse
wie
Hannah Untermayer. Mit elf Jahren verließ sie die Schule
am 19. Juni 1937 während des Schuljahres, ohne einen Abschluss
zu machen. Sie emigrierte noch im selben Monat mit ihrer Mutter
Fanny in die USA. Dort stellte sie ihrem ungeliebten Vornamen
den neuen Namen »Joan«
voran. Bis zu ihrer Heirat lebte sie in New York zusammen
mit ihrer Mutter.
Joans Vater, Hermann Frank, wurde im März 1943 von Paris nach
Auschwitz deportiert und 1945 vom Internationalen Roten Kreuz
für tot erklärt.
Joan schloss 1944 die High School ab, arbeitete als Büroleiterin
und besuchte abends ein College. 1948 heiratete sie den Ingenieur
Heinz Erich Steinberg (Henry Eric Stone) aus München, einen
Sohn von
Franziska Rosenfelder. Als die Geburt ihres ersten Kindes
bevorstand, gab Joan ihren Beruf auf. Das Ehepaar bekam zwischen
1950 und 1960 vier Kinder.
Joan Stone, geb. Hertha Frank, hat 1973 ihre alte Heimatstadt
Augsburg besucht. Bis heute (Mai 2008) leben sie und ihr Mann
in den USA.
(Diese Kurzbiografie beruht auf Joan Stones eigenen Angaben.)
Das
USC Shoah Foundation Institute
verzeichnet Video-Interviews von Überlebenden der Schoa, darunter
Joan Stone, geb. Hertha Frank.
|