Berta Horn
geb. 1912 in Fulda, Vater Kaufmann
Bertas Vater hieß Emil Horn (geb. 1876), ihre Mutter Lina, geborene
Gruber (geb. 1886). Der Vater war in Geisa (Kreis Eisenach),
die Mutter in Kriegshaber bei Augsburg geboren. Eine Cousine
von Berta war Ilse Marx. Bertas Onkel Jacob Gruber war mit
Ernestine Obernbreit verheiratet.
Berta besuchte die Maria-Theresia-Schule von 1924 bis 1927 in
den Klassen 2–4; vermutlich war sie 1923 in Klasse 1 eingetreten.
Bertas Eltern zogen 1936 von Augsburg nach München. Dort hatte
Emil Horn einen Großhandel für Textilwaren und Scheuertücher,
bis ihm dieses Gewerbe 1938 nicht länger genehmigt wurde.
Berta (»Bertl«) wanderte in die USA aus und heiratete im
August 1941 in New York Arthur Loeb aus Bretten (geb. 1906).
Das Ehepaar wohnte und arbeitete in New York, Bertl hatte
eine wichtige Stelle bei einer Versicherungsgesellschaft
inne. Im Ruhestand zogen beide nach Miami Beach (Florida),
wo Arthur 1989 starb. Bertl Loeb, geb. Horn, starb Ende
2005 in Cleveland (Ohio). Bertas Vater Emil starb 1940
in München, ihre Mutter Lina wurde am 20. November 1941
zusammen mit vielen anderen Augsburger und Münchner Juden
nach Kowno (Kaunas) in Litauen deportiert und fünf Tage
später dort ermordet.
Siehe Andreas Heusler, Brigitte Schmidt, Eva
Ohlen, Tobias Weger u. Simone Dicke, Biographisches Gedenkbuch
der Münchner Juden 1933-1945, Bd. 1 (A–L), hrsg. vom Stadtarchiv
München, München 2003, S. 628f. (zu Emil und Lina Horn).
Todesanzeige für Bertas Schwiegervater Leopold Loeb, in:
Aufbau 13 (1947) vom 22. August, S. 28. Nachruf auf
Bertl Loeb, in: Cleveland Jewish News, 6. Januar
2006.
Literatur:
Wolfram Selig, »Arisierung« in München. Die Vernichtung
jüdischer Existenz 1937–1939, Berlin 2004, S. 470 (zum Handelsbetrieb
von Emil Horn in München). |