Ilse Marx
geb. 1907 in Buttenhausen (Württemberg), Vater Kaufmann ebendort
Ilses Vater Max Marx (geb. 1874) war Pferde- und Viehhändler
in seinem Geburtsort Buttenhausen. Ilses Mutter hieß Rosa, geb.
Gruber (geb. 1882 in Augsburg). Ilses Tante Lina Horn, geb.
Gruber, war die Mutter von
Berta Horn; Ilses Onkel Jacob Gruber war der Ehemann
von
Ernestine Obernbreit.
Ilse hatte drei jüngere Geschwister: Sittah (geb. 1908), Paula
(geb. 1910) und Werner (geb. 1921). Die drei Schwestern wurden
im Alter von 10–12 Jahren zu ihren Großeltern, Abraham und Mathilde
Gruber, nach Augsburg gegeben, um dort eine bessere Ausbildung
zu erhalten, als es in ihrem kleinen Heimatort möglich gewesen
wäre.
Ilse besuchte 1918–1920 die ersten beiden Klassen der Maria-Theresia-Schule;
vielleicht blieb sie bis 1923 bis zur Klasse 5 auf der Schule.
Daran schloss sich, wie auch bei Ilses Schwestern, die Ausbildung
auf einer Handelsschule an.
Nach Abschluss der Schule nahm Ilse eine Stellung in dem Büro
einer Möbelfabrik in Nürnberg an. Etwa 1927 zog sie nach München
zu ihrem Onkel Ludwig Gruber und seiner Frau Erna. Das kinderlose
Ehepaar führte ein Tabaksgeschäft am Odeonsplatz. Möglicherweise
hätte Ilse das Geschäft geerbt.
In der »Kristallnacht« 1938 verwüsteten Nationalsozialisten
das Geschäft. Ludwig wurde zwei Tage später in das Konzentrationslager
Dachau gebracht. Dort kam er am 25. November ums Leben.
Erna Gruber floh 1939 nach England. Ilse emigrierte im selben
Jahr über England in die USA, so wie zuvor bereits ihre drei
Geschwister. 1940 konnten auch Ilses Eltern über Italien in
die USA auswandern. Beide starben in New York: Max 1963, Rosa
zwei Jahre später.
Ilses Großmutter Mathilde Gruber wurde im Juni 1942 von München
nach Theresienstadt deportiert und starb dort 1944 im Alter
von 84 Jahren.
In den USA arbeitete Ilse im Gesundheitswesen. Sie heiratete
nicht. Ihren Namen änderte sie zu »Jean I. Mar«. Im Alter zog
sie in eine jüdische Siedlung für betreutes Wohnen in New York.
Als Autorin und Herausgeberin war sie für das Nachrichtenblatt
dieser Organisation tätig.
Ilse feierte im Sommer 2007 ihren hundertsten Geburtstag.
(Der größte Teil dieser Informationen ist Ilses Bruder Werner
Marx zu verdanken, der einen Brief, sein Buch über Buttenhausen
und zwei Artikel von Ilse an die Projektgruppe sandte.)
Siehe den Stammbaum von Ilse Marx im Internet:
JewishGen, »The
Family Tree of the Jewish People« (Stand: April 2007); Website
von Eve Miriam Marx Lurie, The Abraham Marx Family Homepage:
http://familytreemaker.genealogy.com/users/l/u/r/Eve-M-Lurie/TREE/index.html
(Stand: Mai 2008).
Literatur:
Jean Mar (Ilse Marx), »Eyewitness to History. Germany
in Two World Wars«, in: Kittay News 1/2002, S. 1–3; auch
auf dieser Website (s.u.).
Werner L. Marx, »Buttenhausen«: The History of a Former
German-Jewish Community. Personal Recollections and Reflections,
privat vervielfältigt, Baltimore (Maryland) 1996.
zu Ilse Marx' Erinnerungen (deutsch)
zu Ilse Marx' Erinnerungen (englisch)
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