Gerda Ruppin
geb. 1916 in Burgstädt (in den
Schul-Jahresberichten ist kein Geburtsort angegeben), Vater
Geschäftsführer
Gerdas Mutter Margarethe stammte aus England und war protestantisch,
ihr Vater Ludwig Ruppin (geb. 1888 in Magdeburg) jüdisch. Das
Ehepaar lebte zunächst in Berlin und zog dann nach Augsburg;
Ludwig Ruppin war Geschäftsführer der Filialen einer Textilfabrik
in Augsburg, Ingolstadt und Ulm. In Augsburg zogen die Ruppins
mehrmals um, sie wohnten in der Schaezlerstraße, der Haunstetter
Straße 21 (im Wohnhaus der Familie
Türkheimer, deren Tochter
Gertrud wie Gerda die Maria-Theresia-Schule
besuchte) und in der Philippine-Welser-Straße 16 (im
Haus der Familie von
Fanny Mendelsohn).
Gerda wurde protestantisch getauft. Sie besuchte zunächst in
Chemnitz eine Handelsoberschule, dann in Augsburg von Januar
1932 bis April 1933 die Maria-Theresia-Schule mit Lyzeumsabschluss.
Sie schloss enge Freundschaft mit ihrer Schulkameradin
Irmgard Pach. Nach der Schulzeit ging sie nach Stuttgart
und heiratete dort den Kaufmann Robert Bachner (geb. 1912 in
Marosch, Ungarn). Das Ehepaar bekam zwei Kinder.
Robert wurde in den Kriegsjahren in Augsburg bei der Flugzeugfabrik
»Messerschmitt« dienstverpflichtet. Das Ehepaar lebte in Neusäß
(bei Augsburg), nach dem Krieg in Westheim (bei Augsburg), schließlich
in der Schweiz. Robert starb 2003 in Augsburg.
Gerda Bachner, geb. Ruppin, lebt bis heute (Mai 2008) in der
Schweiz und in Deutschland.
Gerdas Vater Ludwig verlor in den 1930er Jahren seine Stellung
und musste während des Krieges jahrelang Zwangsarbeit leisten.
Noch gegen Ende des Krieges, im Februar 1945, wurde er nach
Theresienstadt deportiert; im Mai erlebte er die Befreiung des
Lagers.
Gerdas Eltern sind in Augsburg gestorben, Margarethe 1967, Ludwig
1978.
(Diese Kurzbiografe beruht zum großen Teil auf Gerda Ruppins
eigenen Angaben, Interview November 2005). |