| Karoline Than(n)hauser geb. 1886 in Kriegshaber (bei 
					Augsburg), Vater Kaufmann
 
 Karolines Vater war der Güterhändler Heinrich Thanhauser (1852–1906). 
					Ihre Mutter hieß Mina, geb. Jakobi (1856–1916). So wie 
					Karoline besuchte auch ihre jüngere Schwester
					
					
					Frieda die »Städtische Töchterschule« (die 1914 den 
					Namen »Maria-Theresia-Schule« erhielt), später auch Karolines 
					Nichten 
					
					Ilse und 
					
					Klara Thanhauser.
 Karoline besuchte die Töchterschule von 1898 bis 1902 in den 
					Klassen 1–4; die vierte Klasse war damals die Abschlussklasse.
 Karoline heiratete 1908 den Düsseldorfer Kaufmann Simon Hochherr 
					(geb. 1882). Die beiden Familien waren bereits miteinander verbunden, 
					denn Karolines älterer Bruder Nathan Thanhauser hatte Simons 
					ältere Schwester Nathalie Hochherr geheiratet. 1910 wurde ihr 
					Sohn Heinz geboren. Karoline starb schon 1914. Simon Hochherr 
					heiratete ein zweites Mal. 1938 zog Simon mit seiner Familie 
					nach Amsterdam. Nach der Okkupation der Niederlande durch die 
					Deutschen 1940 wurden die Hochherrs in das Lager Westerbork 
					deportiert. Von dort verschleppte man Simon, seine Tochter Liselotte 
					(aus zweiter Ehe) und seinen Sohn Heinz sowie dessen Ehefrau 
					und die dreijährige Tochter nach Auschwitz. Als einzige überlebte 
					Simons zweite Ehefrau Ella, geb. Lieser. Sie wurde von Westerbork 
					nach Theresienstadt gebracht und 1945 dort befreit, kam in ein 
					Schweizer Lager für »displaced 
					persons« und wanderte 1946 in die USA aus, wo sie 1976 starb.
 
 NB: Das zweite -n- im Nachnamen beruht sicher auf einem 
					Schreibfehler in den Schulakten. In einer Aufenthaltsanzeige 
					im Stadtarchiv Augsburg steht, wie auch in den Akten der Familie 
					Hochherr, 
					
					
					»Thanhauser«; 
					zudem endet der Vorname dort auf -a: Karolina Thanhauser.
 
 Siehe den Online-Katalog des Leo Baeck Institute, 
					New York (seit 2006 Teil des Katalogs des »Center for Jewish 
					History«); dort sind Dokumente zur Geschichte der Familie Hochherr 
					verzeichnet: http://www.lbi.org/ 
					(Stand: Mai 2008).
 |