Biografien   Herta Landauer
Herta Landauer
geb. 1912 in Augsburg, Vater Fabrikbesitzer (»M. S. Landauer«), Wohnung Frölichstraße 10½ / II, Firma Färberstraße 25

Die Textilfabrik »M. S. Landauer« lag in Augsburg-Oberhausen, Hertas Vater Paul (geb. 1879 in Augsburg) war einer von me
hreren Teilhabern aus der Landauer-Familie (der Name der Firma stammte von ihrem Gründer, dem Weber Moses Samuel Landauer, der 1808 in Hürben – heute ein Stadtteil von Krumbach – geboren worden war).
Paul Landauer heiratete 1910 Hedwig Schnebel aus Nürnberg (geb. 1890). Das Paar bekam vier Töchter, die alle die Maria-Theresia-Schule besuchten: Elsbeth, Herta, Dora und Marianne. Herta war die zweite.
Herta besuchte die Schule von 1924 bis 1931 in den Klassen 3–G9 und machte 1931 das Abitur; wahrscheinlich war sie 1922 in Klasse 1 eingetreten.
Herta heiratete den Kunsthistoriker Ernst Leopold Neustätter (geb. 1909 in München). Das Paar wanderte 1934 nach Florenz aus. Einige Jahre später emigrierten sie in die USA; dort nannten sie sich »Newton«. 
Die Fabrik »M. S. Landauer«, seit vier Generationen in Familienbesitz, musste um 1938 weit unter Wert verkauft werden und wurde »arisiert«. Hertas Eltern, Hedwig und Paul Landauer, emigrierten 1939 nach Ramat Gan in Palästina (bei Tel Aviv), ebenso wie Hertas Schwester Elsbeth mit ihrer Familie. Paul starb dort 1976, Hedwig 1979.
Herta und Ernest Newton bekamen zwei Kinder. Herta war Fotografin; 1981 erschien ein Band über die chinesischen Frottagen des Field-Museums, Chicago, zu dem sie die Abbildungen angefertigt hatte. Im übrigen spezialisierte sie sich auf Kinderfotografie. Ernest arbeitete als Buchhalter; er starb 1993 in Chicago.
Herta Newton, geb. Landauer, ist 2005 ebenfalls in Chigago gestorben.

(Shimon Spiro, der Sohn von Hertas Schwester Elsbeth, hat zu dieser Kurzbiografie seiner Tante beigetragen.)

Siehe im Staatsarchiv Augsburg die Kopie einer Chronik der Firma M. S. Landauer. Ein Anhang, »Die Nachfahren des M. S. Landauer und seiner Ehefrau Klara aus Hürben bei Krumbach«, endet beim Stand vom 15. März 1936.
Ernst Neustätter, Johann Evangelist Holzer (1709–1740), Diss. München 1933.
Hartmut Walravens (Hrsg.), Catalogue of Chinese Rubbings from Field Museum. Researched by Hoshien Tchen and M. Kenneth Starr, prepared by Alice K. Schneider, photographs by Herta Newton and Field Museum, Division of Photography, Chicago 1981.

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