Biografien   Elsa Obernbreit
Elsa Obernbreit
geb. 1903 in Augsburg, Vater Kaufmann

Elsas Vater Emanuel Obernbreit (geb. 1866) war Besitzer eines Schuhgeschäfts. Seine
Ehefrau hieß Cäcilie (Cäzilia), geb. Großmann (geb. 1862). So wie Elsa hatten auch ihre älteren Schwestern Adele, Ernestine und Rosa die »Städtische Töchterschule« besucht, die ab 1912 als »Städtische Höhere Mädchenschule« bezeichnet wurde und 1914 den Namen »Maria-Theresia-Schule« erhielt.
Elsa trat 1913 in Klasse 1 ein. 1916/17 wiederholte sie die dritte Klasse; möglicherweise besuchte sie dann im folgenden Jahr noch Klasse 4.
Vater Emanuel Obernbreit starb 1924 in Augsburg. Elsas Schwester Adele hatte Ende 1922 nach München geheiratet. Zusammen mit ihrer Mutter Cäcilie zog auch Elsa nach München. Ihre Wohnung lag in der Reichenbachstraße, bei der dortigen Synagoge der aus Osteuropa stammenden Juden und ganz in der Nähe von Adeles Familie.
Ab 1938 waren speziell die polnischen Juden, die in Deutschland lebten, zunehmenden Schikanen ausgesetzt. Samuel Obarzanek konnte bis Mitte 1939 unter Einschränkungen in München arbeiten, dann wurde er ausgewiesen und fand die Möglichkeit, mit seiner Familie nach Italien auszuwandern. Elsa wurde von einer Familie in England aufgenommen und als Haushaltshilfe angestellt.
Elsas Mutter Cäcilie zog wieder zurück nach Augsburg, in die Brunhildenstraße 1. Von hier wurde sie am 31. Juli 1942 über München nach Theresienstadt deportiert; im Januar 1943 ist sie dort an Typhus gestorben.
Nach dem zweiten Weltkrieg wanderte Elsa von England in die USA aus. Als verheiratete Weil lebte sie in der Nähe ihrer Schwester Adele zuerst in New York, dann in Worcester (Massachusetts).
Elsa Weil, geb. Obernbreit, ist 1992 in Worcester (Massachusetts) gestorben.

(Diese Kurzbiografie beruht zum großen Teil auf Auskünften von Thea Aschkenase, Elsa Weils Nichte, in E-Mails von Januar und Februar 2007.)

Siehe
Andreas Heusler, Brigitte Schmidt, Eva Ohlen, Tobias Weger u. Simone Dicke unter Mitarbeit von Maximilian Strnad, Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933–1945, Bd. 2 (M–Z), hrsg. vom Stadtarchiv München, München 2007, S. 201f. u. 207f. (zur Familie Obarzanek und zu Cäcilie Obernbreit).
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