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Untersagt wurde die Benützung
von öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn der Arbeitsplatz weniger
als sieben Kilometer oder die Schule
weniger als fünf Kilometer entfernt war (24.4.1942), das Halten
von Haustieren (15.5.1942), die Benützung von Fahrkartenautomaten.
Abliefern aller Pelz- und Wollsachen
(von Mänteln mit Pelzkragen musste dieser abgetrennt werden), Skier,
Ski- und Bergschuhe
Abliefern aller elektrischen Geräte,
Schreib-maschinen, Fahrräder, Fotoapparate, Ferngläser
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»In Augsburg wurde durch
Anordnung des Oberbürgermeisters die Einkaufszeit für Juden auf
die jeweils erste Verkaufsstunde des Tages festgesetzt; der Besuch
des Stadtmarktes wurde ihnen verboten. Der Oberbürgermeister berichtet
hiezu, dass diese Regelung von der Bevölkerung begrüßt wurde. Es
konnte aber bereits festgestellt werden, dass nun nichtjüdische
Personen für Juden auf dem Wochenmarkt einkaufen …«
»In den letzten Wochen sind aus dem
Regierungsbezirk ...
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»Piaski und benachbarte
Orte waren Ziele der ersten Deportation aus Deutschland überhaupt
gewesen. 800 Stettiner Juden hatten die braunen Machthaber dorthin
im Februar 1940 ›ausgesiedelt‹. Im April 1942 wurden in einem Transport
aus Bayern auch zahlreiche Schwaben dorthin deportiert. Wer nicht
den Lebensumständen im Ghetto sowie der Zwangsarbeit beim Torfstechen
zum Opfer fiel, starb in den Vernichtungslagern Belzec und Sobibor.
Keiner der bayerischen Deportierten kehrte lebend zurück.« ...
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»In Augsburg hat ein 75jähriger
Jude wegen bevorstehender Evakuierung Selbstmord verübt.« Josef
Fleischmann nahm sich am 19.6.1942 75jährig das Leben.
6.9.1942: Selbstmord eines Rentners – »Beweggrund: Bevorstehende
Abwanderung«. Selbstmordversuche »in drei Fällen durch Einnehmen
von Schlaftabletten wegen bevorstehender Abwanderung (Jüdinnen)«.
Clementine (Dina) Heymann und ihre Schwester Ida nahmen sich am
12.8.1942 vor der Deportation nach Theresienstadt im Alter von 59
bzw. 57 Jahren das Leben.
(G. Römer, Der Leidensweg) |
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Tagesordnungspunkt »Einführung
des Anstalts-vorstandes Oberstudiendirektor Dr. L. Sohr durch den
Referenten des Städtischen Schulwesens, Stadtschulrat H. Zwisler«:
»Wechsel in der Führung. OStD Dr. F.
Germann schied am Ende des letzten Schuljahres nach 32jähriger,
ersprießlichster Tätigkeit infolge vorgerückten Alters (67. Lebensjahr)
aus dem aktiven Dienst. OStD Dr. L. Sohr, der bisherige Leiter der
Oberschule für Mädchen mit Schülerinnenheim am Frauentor, wurde
durch Verfügung des Oberbürgermeisters vom 26.7.1942 mit der künftigen
Leitung der Anstalt betraut ...
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Nun müssen auf ministeriellen
Erlass auch »Mischlinge 1. Grades« mit Erreichen des nächsten Abschlusses
die Haupt-, Mittel- und Höheren Schulen verlassen. |
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»Die gemäß M.E. vom 29.9.1942
angeordnete Überprüfung der Lehrerbücherei ist im Gange. Ältere
Werke oder Schrifttum jüdisch versippter Autoren werden entfernt.«
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»Eltern- und Hausmusikabend
unter der neuen Leitung im Großen Saal des Ludwigsbaues in Augsburg,
anwesend etwa 1000 Personen, der zuständige Ortsgruppenleiter der
NSDAP Pg. Racek, die Bannmädelführerin von Augsburg-Stadt Pgn. Bertl
Renner.« |
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Dr. Wüst, Lehrer am MT
für Chemie, Biologie, Erdkunde, am 20.7.1942 zur Wehrmacht – Fliegerhorst
Fürstenfeldbruck – einberufen, in amerikanischer Kriegsgefangenschaft,
war nach 1945 nicht wieder am MT tätig. Eine Reihe von Lehrern wurde
zwischen 1939 und 1944 zur Wehrmacht eingezogen. Alle kehrten wieder
aus dem Krieg zurück. |
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Am 7. März 1943 hatte
Erika Charon ihren
15. Geburtstag. Sie musste bereits im November 1938
das MT verlassen. |
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Aus Augsburg (Bahnhof
Morellstraße) und mehreren Orten Schwabens werden jüdische Männer,
Frauen und Kinder zuerst nach München, einige Tage später nach Auschwitz
deportiert. Am 9.3.2003 schreibt Gernot Römer in der Augsburger
Allgemeinen anlässlich des 60. Jahrestages der Auschwitz-Deportationen
aus Schwaben: »Der schwäbische NS-Gauleiter Wahl will vom Schicksal
der deportierten Juden erst nach dem Zusammenbruch des braunen Terrorstaats
erfahren haben. Viele Juden dagegen wissen oder ahnen, dass ihnen
Schreckliches bevorstehen würde. In Augsburg nehmen sich vor der
Abfahrt dieses Transports drei Ehepaare das Leben. Ein viertes will
ebenfalls gemeinsam in den Tod gehen, doch die Frau überlebt. Gnadenlos
wird auch sie ... |
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Auschwitz war das größte
der Vernichtungslager, in denen die Nationalsozialisten während
des Zweiten Weltkriegs Menschen, vor allem Juden, ermordeten. Der
Ort liegt im südlichen Teil Polens. Auschwitz bestand aus drei selbstständigen
Lagerbereichen und zahlreichen Außenlagern in Oberschlesien. Arbeitsfähige
Häftlinge mussten in den Lagern Zwangsarbeit verrichten. Wer dazu
nicht mehr in der Lage war, hatte kaum eine Chance, den Gaskammern
zu entgehen. Zwischen 1 und 1,5 Millionen Menschen sind in Auschwitz
ermordet worden.
(nach G. Römer, Mutti war Jüdin) |
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Kriegsreifeprüfung, deutscher
Aufsatz:
»Der Krieg ist nicht nur ein Zerstörer, sondern auch ein großer
Gestalter.«
Betr. Aufnahme der Neueintretenden in
die 1. Klasse der Mädchenmittelschule, deutscher Aufsatz:
»a. Wie das deutsche Mädchen siegen hilft. b. Ein Fronturlauber
besucht uns. c. Als ich einmal Hausmütterchen war.«
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Tagesordnungspunkt »Schulveranstaltungen«:
»Um die Beziehungen zwischen den einstigen Schülerinnen und der
Anstalt lebendig zu erhalten, wurde im Februar im Kleinen Saal des
Ludwigsbaues ein gemütlicher Abend der ›Vereinigung Ehemaliger Schülerinnen‹
abgehalten, bei dem in Film, Ton und Sang sowie gymnastischen Vorführungen
Unterhaltung und Freude geboten wurde.« |
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Otto Schwerdt, geb. 1923,
wurde im August 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
deportiert. Er überlebte die Zeit im Lager und berichtete bei einem
Besuch am MT im Juni 2003 vor etwa hundert Schülern und Lehrern.
Aus seinen Erinnerungen Als Gott und die Welt schliefen:
»Es war ein warmer, sonniger Augusttag. Nach der Selektion an der
Rampe brachten sie mich in den Block 14 des Quarantänelagers ... |
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