|
Schulchronik : Das Schuljahr 1944/45 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Nach
unserem derzeitigen Wissensstand
wurden 37 jüdische MT-Schülerinnen
deportiert oder (in Frankreich oder
Italien) interniert; 29 von ihnen
wurden ermordet, starben in Lagern,
gelten als verschollen oder wurden
für tot erklärt. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
1940 in Gurs
interniert, August 1942 nach Auschwitz deportiert:
Marie Bach (geb. 1902)
1940 in Gurs interniert, 1941 entkommen:
Else Einstein
(geb. 1910)
Oktober 1940 nach Gurs, September 1942 nach
Auschwitz deportiert:
Rosa Lieblich
(geb. 1887)
1940/41 in Ferramonti interniert:
Adele Obernbreit
(geb. 1898)
Februar 1941 in Valfabbrica (bei Perugia)
interniert, später geflohen:
Ilse Thanhauser
(geb. 1910)
November 1941 nach Kowno deportiert:
Johanna Bär
(geb. 1897)
Rosa Deller
(geb. 1899)
Stella Politzer
(geb. 1907)
Dina Strauss
(geb. 1900)
|
|
Dezember 1941 nach
Riga, Februar 1945 nach Hamburg, April 1945
nach Kiel-Hassee deportiert:
Selma Cohen (geb. 1903)
Dezember 1941 nach Riga deportiert:
Sidonie Münzer (geb. 1913)
März bzw. April 1942 nach Izbica deportiert:
Rosa Steinfeld
(geb. 1890)
Klara Wolf
(geb. 1901)
April 1942 nach Piaski deportiert:
Klara Berberich
(geb. 1886)
Gella Deller
(geb. 1888)
Theri Fleischmann
(geb. 1922)
Emma Heilbronner (geb. 1888)
Hildegard Levinger
(geb. 1918)
Gertrud Loeb
(geb. 1921)
Elsa Neumayer
(geb. 1884)
Ernestine Obernbreit
(geb. 1895)
Selma Reis (?) (geb. 1891)
Frieda Thanhauser
(geb. 1891)
Emma Wolfsheimer (geb. 1886) |
|
Juli 1942 nach
Theresienstadt, Oktober 1944 nach Auschwitz
deportiert:
Selma Rosenfelder
(geb. 1906)
August 1942
nach Theresienstadt deportiert:
Frieda Heymann (geb. 1886)
September
1942 nach Theresienstadt,
Januar 1943 nach Auschwitz deportiert:
Sophie Heimann (geb. 1883)
September 1942 nach Theresienstadt, Mai
1944 nach Auschwitz deportiert:
Silva Krailsheimer
(geb. 1890)
März 1943 nach Auschwitz deportiert:
Erika Charon
(geb. 1928)
Irma Hummel
(geb. 1903)
Else Neuburger (geb. 1905)
Selma Reis (?) (geb. 1891)
Gertrud Weil
(geb. 1920)
Marianne Weil
(geb. 1922) |
|
April 1943 nach
Theresienstadt, September 1943 nach Auschwitz
deportiert:
Martha Fleischmann
(geb. 1903)
Dezember 1943 nach Auschwitz deportiert:
Edith Weil (geb. 1924)
Januar 1944 nach Theresienstadt deportiert:
Elisabeth Kahn (geb. 1898)
Antonie Miller (geb. 1891)
August 1944 nach Auschwitz, dann nach Liebau
deportiert:
Adele Obernbreit (geb. 1898) |
|
Im Januar 1945
aus Auschwitz evakuiert:
Irma Hummel (geb. 1903)
Im April 1945 in Mailand befreit:
Ilse Thanhauser
(geb. 1910)
Im Mai 1945 in Liebau befreit:
Adele Obernbreit (geb. 1898)
Im Mai 1945 in Theresienstadt befreit:
Frieda Heymann
(geb. 1910)
Elisabeth Kahn (geb. 1898)
Antonie Miller (geb. 1891)
Im Mai 1945 in Kiel-Hassee befreit:
Selma Cohen
(geb. 1903)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
»Die
Zeit von 1941 bis heute entbehrte der Ruhe
und brachte uns allen Leid und Not. Beim Lesen der ungedruckten
Schulberichte dieser Zeit wird einem wieder deutlich, wie stark
das Schulleben mithineingerissen war in das Grauen des Zeitgeschehens
… Schon seit Herbst 1943 wurde über ... |
|
|
|
Gegen Ende des Krieges
wurden die östlichen Konzentrationslager, denen sich die russischen
Truppen näherten, evakuiert. Dabei wurden tausende Häftlinge im
niederschlesischen Lager Groß-Rosen versammelt, zu dem über hundert
Außenlager gehörten. Eines der Nebenlager von Groß-Rosen befand
sich in oder bei Liebau (heute: Lubawka). Es war ein Frauen-Arbeitslager.
Die Frauen kamen vor allem aus Auschwitz. Dort wurden sie selektiert,
diejenigen, die den Aufsehern als nicht arbeitsfähig erschienen,
wurden ermordet, die anderen zu ... |
|
Am 28.4.1945 besetzten
amerikanische Truppen Augsburg. Das Maria-Theresia-Gymnasium durfte
von keiner deutschen Lehrperson mehr betreten werden. 25 Lehrkräfte
des MT, Beamte und Angestellte, wurden auf Anordnung der Militärregierung
zwischen Juli und August 1945 fristlos und ohne Gehalt entlassen.
Jede dienstliche Einflussnahme wurde ihnen verboten. Von den übrigen
Lehrkräften arbeiteten einige vorübergehend als Dolmetscher bei
städtischen Ämtern. Im Schulhaus wurde eine amerikanische Kaserne
eingerichtet. Der Unterricht wurde ... |
|
|
|
»Ende April durften unsere
Schülerinnen das Schattenspiel wiederholen; unter den zahlreichen
Gästen, die lebhaften Beifall spendeten, war die Absolvia 1926 unseres
einstigen Realgymnasiums. In treuer Kameradschaft trafen sich die
fast vollständig erschienenen Abiturientinnen, um ihr 25jähriges
Jubelfest zu begehen. Sie wurden herzlich in ihrer alten Schule
begrüßt …«
Fast vollständig, aber mindestens zwei fehlten:
Elisabeth Dann war 1937 nach Palästina
ausgewandert und besuchte erst 1960 wieder Freunde in Augsburg.
Erna Weil war 1941 in die USA emigriert.
In den fünfziger Jahren gab es eine Anfrage von der Stadt Augsburg
an das MT betreffend »Schülerinnen mit israelitischem Bekenntnis«
... |
|
|